25 Jahre DJ Markus F - Rückblick auf die Jahre 1988-2013
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Web-Bearbeitung: Markus
Frauchiger, lic.phil. Fachpsychologe für Psychotherapie FSP, CH-3012 Bern
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Meine musikalische Biographie:
Nachdem ich als Jugendlicher Oboe und Saxophon gelernt und oft gespielt habe in diversen Orchestern bzw. Bands (manchmal auch: Perkussion und Lead-Vocals!) und die Vorstellung hatte Berufs-Musiker zu werden, musste ich erkennen, dass ich dadurch die Freude an der Musik verlieren könnte und das wollte ich nicht riskieren.
Ich bin dann stattdessen nach dem Lehrerseminar Hofwil an die Uni Bern um einen "soliden Beruf" zu erlernen (Psychotherapeut FSP) und um auf diesem Fundament nebenberuflich mein Hobby zu pflegen.
Ende der 80er Jahre habe ich angefangen, regelmässig als DJ zu arbeiten, zunächst im "Vorprogramm" der Kundalini-Meditation als Einheizer, dann als Stellvertreter für DJ Werner Bolliger und als Mitbegründer der Disco im Prisma.
In den 80-er und 90-er Jahren war ich Sannyasin (Swami Paritosh Tabish) und wie viele von Euch auch dem OSHO-Virus verfallen.
Das waren tolle, spannende, erregende und auch chaotische Zeiten damals, die ich gerne etwas wieder-aufleben lassen möchte in dieser heutigen Zeit, wo sich alles um Geld und Erfolg zu drehen scheint!
It's a Kind of Magic...
Da ich schon oft danach gefragt wurde, versuche ich im folgenden das Unmögliche zu beschreiben, nämlich, wie es zu den sog. "magischen Momenten", aber auch zu Durchhängern während meiner Barfussdisco kommen kann:Als ich Ende der 80er Jahre im Rahmen der Prisma-Disco am Klösterlistutz und des für-die-Kundalini-Meditation-Aufwärmens anfing, Platten aufzulegen (damals kamen nebst Vinyl-Scheiben sogar zuhause vorgespulte Musik-Kassetten zum Einsatz!), orientierte ich mich relativ stark an meinem Stadt-Berner Vorbild, dem legendären DJ Werner Bolliger. Dieser brachte es immer wieder fertig, das Publikum musikalisch so abzuholen, dass die Menschen regelrecht in Ekstase gerieten im Prisma oder auch in der Villa Stucki (zwei Kult-Discos der damaligen Zeit, das Prisma gibt es heute noch).
Hier ein Link, wo Werner in seinen Worten das DJ-ing beschreibt, sehr treffender Text wie ich finde: "Ich gehe mit den Leuten mit. Tanzen gehört für mich dazu. Ich will das Publikum fühlen, führen, Atmosphäre bilden. Deshalb lege ich gerne alleine auf und mache nach dem Höhenflug auch noch den Chill-out. Das heisst, einfach die Geschichte zu Ende erzählen." (Werner Bolliger im Thuner Tägu 31.12.2009)
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten entwickelte ich immer mehr meinen eigenen Stil. Ausgehend von meiner Psychotherapeuten-Ausbildung und Erfahrungen in und mit Therapie- sowie zahlreichen Selbsterfahrungs-Gruppen, entdeckte ich das von mir so genannte Polaritäts-Prinzip (vgl. mein im Entstehen begriffenes Buch über "Das narzisstische Gleichgewicht"). Das bedeutet, dass nicht wie z.B. in den 5 Rhythmen eine allmähliche Steigerung des Tempos und der Intensität das Wichtigste ist, sondern der ausbalancierte Wechsel zwischen den Stilen, der Rhythmik und der Dynamik, ein stetes Auf und Ab, also keine kontinuierliche Welle bzw. Wave.
Ohne mein "Berufsgeheimnis" ganz zu verraten, kann ich noch ergänzen, dass das A und das O das "Lesen" bzw. das intuitive Erspüren der jeweiligen Gruppenathmosphäre ist. Dieses Abholen der Tanzenden dort wo sie gerade sind ist schwierig, aber erlernbar. Mit viel Uebung (inzwischen mache ich das DJing seit über 20 Jahren!), gelingen mir zunehmend individuell nur für diesen einen spezifischen Abend an diesem einen speziellen Ort mit der jeweils einmaligen und schnell wieder wechselnden Zusammensetzung der Menschen im Raum, Musik-Mixe, welche dann etwas salopp als "magisch" bezeichnet werden können.
Wie ein Surfer bin ich nebst eigenem Können auch angewiesen auf die "perfekte Welle", d.h. wenn es Menschen im Raume hat, welche bewusst, gekonnt und mit Gefühl sich bewegen und auf die Musik eingehen, macht das meine Arbeit viel leichter und schöner als wenn, wie manchmal bei Hochzeiten, die Leute gelangweilt in den Ecken stehen und säuerlich dreinschauen, weil z.B. schon wieder ein unbekanntes Stück läuft...
Die "Magischen Momente" bedeuten nichts anderes als ein andauerndes Zusammenspiel zwischen Anspannung und Entspannung, welches im Laufe eines DJ-Abends sich steigert und ein, zwei oder gar dreimal sich in einem Höhepunkt entladen und danach erneut bilden und ausbreiten kann.